Strategisch wichtiges Thema
«Die Stiftungsdozentur trägt den Zielsetzungen der Universität Bern in den Bereichen Nachhaltigkeit und Gesundheit – dem «One Health»-Ansatz, der die Interaktionen zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt untersucht, Rechnung», sagt Christian Leumann, Rektor der Universität Bern. Zudem entspreche sie den Zielen des Kantons Bern in Bezug auf die Stärkung der Bienengesundheit.
Die Stiftungsdozentur wird eng mit dem Zentrum für Bienenforschung des Kompetenzzentrums des Bundes für landwirtschaftliche Forschung Agroscope zusammenarbeiten und sich international vernetzen. Zudem wird sie interessierten Studierenden der Universität Bern einen fakultätsübergreifenden Kurs sowie Vorlesungen zur Umwelt- und Evolutionsmedizin anbieten. «Ich sehe hier ein grosses Potenzial, die Fakultäten unserer Universität in diesem Kontext sinnvoll zu verknüpfen und zwar weit über die Tiermedizin und Biologie hinaus», sagt Peter Neumann. Längerfristig soll auch ein eigener akademischer Nachwuchs im Bereich der Wildbienenforschung aufgebaut werden.
Per 1. Oktober 2021 konnte die international und national ausgeschriebene Stelle mit Dr. Lars Straub besetzt werden. Der Fokus seiner Forschung wird auf die bislang unzureichend verstandenen Schlüsselfaktoren für die Wildbienen-Gesundheit wie Krankheiten, Chemikalien, Ernährung und Genetik sein, sowie deren Interaktionen und wie sich diese letztendlich auf die Fitness der Tiere auswirken. Lars Straub wird in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Bienengesundheit und Agroscope sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern forschen und publizieren. Innerhalb der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern bedeutet die Stiftungsdozentur eine wichtige Ergänzung: «Das Institut für Bienengesundheit hat bislang auf vom Menschen gehaltene Honigbienen fokussiert. Die Dozentur zu Wildbienen ist somit eine strategisch entscheidende Stärkung von Forschung und Lehre zur Bienengesundheit», sagt Lars Straub. Zur Stiftungsdozentur gehören auch interdisziplinäre Lehrveranstaltungen für Wildbienengesundheit sowie Umwelt- und Evolutionsmedizin, die vornehmlich für Tiermedizinerinnen und Biologen, aber auch für Fachpersonen aus der Humanmediziner und weitere Interessenten angeboten werden.
«Da Nachhaltigkeit und Medizin strategische Schwerpunkte unserer Universität sind, hoffen wir sehr, dass dieses Lehrangebot der neuen Dozentur auf ein breites Interesse der Studierenden stossen wird», sagt Neumann.