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Stadt – Land
Veränderte Identitäten und ihre Auswirkungen
Prof. Dr. Markus Freitag

«Das Projekt soll die Ursachen der aktuellen Demokratiekrise offenlegen und mögliche Lösungswege zu deren Überwindung vorschlagen.»

Politik und Verwaltung

Europäisches Forschungsprojekt gestartet

Das Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern hat eine lange Tradition in der Erforschung des Stadt-Land-Grabens. Insbesondere in der Abstimmungsforschung wird dessen Bedeutung immer wieder hervorgehoben.

 

2021 startete das mehrjährige internationale Forschungsprojekt RUDE (The Rural-Urban Divide in Europe), an dem sich fünf weitere Universitäten beteiligen. In diesem Rahmen werden die Forschenden die Unterschiede politischer Einstellungen bei der städtischen und der ländlichen Bevölkerung sowie deren Folgen für die politischen Entwicklungen in Demokratien untersuchen.

Wohnort beeinflusst politische Einstellungen

Die Forschenden werden sich damit auseinandersetzen, wie sich die Identitäten der städtischen und ländlichen Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten verändert haben und was dies für die Demokratie bedeutet. Zudem wird in der Schweiz auch die besondere Rolle der Agglomerationen untersucht.

Im Rahmen des Projekts werden vergleichende Studie zu den sozialen Identitäten und politischen Einstellungen aller europäischen Länder sowie repräsentative Bevölkerungsumfragen und Experimente in den fünf teilnehmenden Ländern Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Schweiz und Spanien durchgeführt.

Fünf europäische Universitäten beteiligt

Gefördert wird RUDE durch den europäischen Forschungsfonds NORFACE (New Opportunities for Research Funding Agency Cooperation in Europe) im Rahmen des Horizon 2020 Programms «Democratic governance in a turbulent age». RUDE erhält finanzielle Mittel im Umfang von rund 1.5 Millionen Franken. Neben der Universität Bern sind an RUDE die Goethe-Universität Frankfurt (D), die Universitat Autònoma de Barcelona (ESP), die Université Grenoble Alpes (F) sowie die University of Glasgow (UK) beteiligt.

 

Wussten Sie, dass?

«In der Schweizer Politik zeigt sich der Stadt-Land-Graben am deutlichsten bei Themen der Landwirtschaftspolitik, Aussenpolitik und Migrationspolitik. Aber auch überall, wo ungleiche Wertvorstellungen aufeinandertreffen: zum Beispiel bei der Gleichstellung von Mann und Frau oder beim Schwangerschaftsabbruch.»

Das Institut für Politikwissenschaft

Das Institut für Politikwissenschaft ist eines der führenden politikwissenschaftlichen Institute der Schweiz und gehört gemäss CHE Excellence Einstufung zur Spitzengruppe in Europa. Wir beheimaten ausgezeichnete Grundlagenforschung und praxisrelevante Auftragsforschung. Deren Kernbotschaften sind Bestandteile der angebotenen Studiengänge Bachelor "Sozialwissenschaften" sowie Master "Politikwissenschaft" und Master "Schweizer Politik und Vergleichende Politik". Schwerpunkte in der Lehre und Forschung sind schweizerische Politik, vergleichende Politikwissenschaft, Europa- und Umweltpolitik sowie die Einstellungs- und Verhaltensforschung im Rahmen der politischen Soziologie. Zudem offerieren wir zahlreiche Dienstleistungen für die Öffentlichkeit, so das Année Politique Suisse und den Comparative Political Data Set.

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